Blick aufs Meer

Eine klirrende Kälte erfasst mein Herz
Ich sehe die Wellen unter mir schäumen
Der Wind reißt an mir
Eine tiefe Leere erfasst mich
Ich bin gefangen in meinem Schmerz
Ist das alles wirklich wahr?
Ich fühle keinen festen Halt
Die alte See kämpft den alten Kampf
Stück für Stück holt es sich das Land zurück
Die Leere gewinnt auch in mir immer mehr
Wie lange warte ich schon auf die helfenden Hand?
Weit draußen fliegen die Möwen in der Luft
Wie wäre doch alles anders, wenn ich fliegen könnte
Doch Menschen fallen bloß
Fallen tiefer und tiefer
Fallen und fallen und schlagen schließlich auf
Doch dann fliegt die Seele auf und davon
Fliegt in den Himmel zu den Engeln
Die sie aufnehmen und beschützen
Die sie von der Qual befreien
Die ihr die helfenden Hand reichen
Die im Leben verwehrt blieb
Flieg mein kind, flieg!
Flieg und sei beruhigt
Ich bleibe hier und schau auch morgen
Wieder auf das Meer hinaus
Und denk an Dich!


Dezember 2ooo

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