Gedanken hinter der Friedhofspforte

Fahles Mondlicht flackert durch die Bäume.
Spiegelt sich leicht glitzernd auf dem weißen Kies.
Dies ist der Ort der verlorenen Träume.
Wie die Zeit vergeht, ist noch ungewiss.

Stille ist an diesem Platz kein fremdes Wort.
Der Lärm der Außenwelt bliebt hinter den Mauern zurück.
Das Mondlicht wandert vom Kiese langsam fort.
Hinauf zu dem Engel aus dem weißen Marmorstück.

Dem Tod ist man hier so nah wie sonst nirgendwo.
Doch Angst muss man auch keine haben.
Der Lauf des Lebens ist nun einmal so.
Darum sollte man sich am Sein auch lange laben.

Liegt man hier erst einmal in seinem hölzernen Bett,
Dann weilt man unter den Geschöpfen der Nacht.
Aber Deine Schulden sind dann schon alle wett.
Und im Wald hörst Du den Kauz wie er lacht.

Genieße Dein neues Sein an diesem Platze hier.
Es ist auch Deine einzige Wahl.
Deine Furcht zuerst davor, die verstehen wir.
Doch die Jahre sind bald nur noch eine Zahl.

Dieser Friedhof wird Dir schon bald ein Zuhause sein,
Dein Grab eine willkommene Ruhestatt.
Hier bist Du für den Rest der Zeit nie mehr allein.
Deine Reise hier nun ein Ende hat.


Februar 2000

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